Amerika

Vergangene Woche bin ich erneut aus Amerika zurück gekehrt. Dieses Mal durfte ich in Begleitung meines Studienfreundes Benedikt reisen, der ein großer USA-Liebhaber ist. So war es wirklich schön, nicht alleine unterwegs sein zu müssen. Da wir über New York zurück geflogen sind, hatte ich die Gelegenheit, die Freiheitsstatue zu sehen, konnte das Guggenheim-Museum besuchen und durfte in der Bronx bei meinem Kommilitonen Stephen eine Kinderkatechese halten. Es ist immer interessant, die verschiedenen Gottesdienstgemeinden kennen zu lernen. Am Ende kann man sagen: Auch in Amerika wird nur mit Wasser gekocht. Oder mit fettfreier Milch, was dann ja auch Wasser ist.

Beeindruckend fand ich in New York noch die Kathedrale St. Patrick, die auch am Abend gut besucht war. Und schön war, dass wir am Sonntagabend einen Mitbruder treffen konnten, der auch gerade in den USA ist.
Studientechnisch beschäftigen wir uns in diesem Semester mit der Praxis. Wir lesen viele Bücher darüber, wie eine Predigt aufgebaut sein sollte, wie man eine Predigt so hält, dass möglichst alle sie verstehen und wie man auch schwierige Themen in einer Predigt ansprechen kann. Um das gleich zu üben, müssen wir in diesem Semester zwei Predigten halten, sie auf Video aufnehmen und bei YouTube hochladen, so dass man sie später überall auf der Welt anschauen kann. Die erste Runde ist schon geschehen, so dass wir viele verschiedene Predigten in St. Louis anschauen und anhören konnten. Das war bereichernd und sowohl die Dozenten, Kommilitonen als auch ich sind mit meiner Predigt sehr zufrieden. Gleichzeitig führt die Auseinandersetzung mit der Frage, wie eine gute Predigt aussehen soll, auch dazu, dass ich sonntags oft die Idee habe, wie man es hätte anders machen können, wenn der Prediger sich etwas ausführlicher mit der Gemeinde beschäftigt hätte. Denn, das ist mit das A und O der Predigtvorbereitung, der Prediger muss sich Zeit nehmen für die Vorbereitung und am besten schon Tage vorher damit beginnen. Sicher für viele Priester im Alltag eine Herausforderung, jedoch offensichtlich notwendig, wenn man das Wort Gottes für uns hier und heute auslegen möchte.

 

So ist und bleibt das Studium spannend, inspirierend und manchmal auch herausfordernd. Und dachte ich im letzten Semester noch, dass ich verrückt gewesen sein muss, mich auf ein so langes Studienprogramm eingelassen zu haben, bin ich jetzt froh, dass wir die Hälfte noch nicht erreicht haben, anstatt schon wieder ans Ende zu denken.

Sr. Kerstin-Marie