In der Fremde geborgen - Teil 2

Gerade bin ich auf dem Rückweg meines vierten Aufenthaltes in den USA. Dieses Mal war es ein besonderer Aufenthalt. Freundlich sind die Menschen hier ja eigentlich immer - bis auf den Officer bei     der Einreise vor zehn Tagen, der fragte, was ich schon wieder hier wolle -, aber so richtig wohl gefühlt hab ich mich bislang nicht. Zu viel Plastik, zu wenig Radwege, zu viele Klimaanlagen. 
Dieses Mal jedoch war es anders: Ich wusste jetzt ja schon, dass man darauf achten muss, wenn man Kaffee nicht in Pappbechern trinken möchte, wohin man gehen und was man sagen muss. Ich kenne jetzt meinen Radweg zum Institut und finde es gut, dass in der Stadt die Autos recht vorausschauend fahren. In unserer Studiengruppe waren wir jetzt auch schon ziemlich vertraut miteinander und haben uns gefreut, uns endlich wieder zu sehen. Und das Zusammensein mit den Schwestern ist immer wunderbar. Sei es mit Sr. Shu-Chen in Chicago, mit der ich zusammen einen Rosamunde-Pilcher-Verschnitt schauen durfte oder mit den Schwestern im CDN, dem gemeinsamen Noviziat in St. Louis, mit denen ich alles teilen durfte, das Leben, das Essen, die Heilige Schrift sowie Scrabble und weitere Spiele oder jetzt zum Schluss mit den Nonnen in Summit, die mich so herzlich empfangen haben und bei denen ich einen sehr guten Abschluss meiner Woche hier erlebt habe mit schönen Gebetszeiten und vielen inspirierenden Gesprächen mit Sr. Judith Myriam. Es war eine Freude und jetzt kann ich sagen, dass ich mich schon darauf freue, im Oktober wieder nach Amerika zu kommen. 
Nicht unbedingt, weil ich Freund von Burgern oder riesiegen Portionen bin, sondern weil ich inzwischen so viele tolle Menschen kennengelernt habe, mit denen ich gerne mehr Zeit verbringen möchte. 
Was für eine Gnade, dass ich dieses Studium machen kann!
Sr. Kerstin-Marie