Begegnungen

Nachdem die erste Gruppe von Schwestern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ja schon im März nach Rom gepilgert war, folgte in der letzten Woche die nächste Runde. Alle hatten vorher ein bisschen Sorge wegen des Wetters und des Wassermangels in Italien, aber dann wurde alles doch wunderbar. Es war gar nicht so heiß wie befürchtet und das Wasser lief fast überall wie gewohnt. Der Vatikan hatte trotzdem ein Einsehen und verlegte die Generalaudienz am Mittwoch in die Audienzhalle, anstatt sie auf dem Petersplatz stattfinden zu lassen, wo wir in der prallen Sonne hätten warten müssen. Das bedeutete allerdings auch, dass nicht so viele Menschen wie sonst bei der Audienz Platz hatten, was dazu führte, dass fünf von unserer Gruppe leider nicht mehr mit in die Audienzhalle kommen konnten, sondern die Audienz auf den Bildschirmen draußen verfolgten. Für den Rest der Gruppe hieß es: Weil wir zu den letzten Teilnehmern gehörten, kam der Papst quasi hautnah an vielen von uns vorher. Hna. M. Rita und Hna. M. Selva aus Bolivien konnten ihm sogar die Hand schütteln, andere wenige Worte mit ihm wechseln. Was für ein Erlebnis! Damit hatte keiner gerechnet.

Aber auch die, die dem Papst nicht so nah sein konnten, kamen auf ihre Kosten, als wir am Freitag in Santa Sabina waren. Wir standen vor der Kirche und wollten uns nach einer schönen Messe in der Kirche wieder auf den Weg machen, als plötzlich Bruno Cadoré, der Ordensmeister, hinter uns stand. Die Zeit reichte für einen kleinen Austausch und ein Gruppenfoto. Was für eine Begegnung mit dem Mann, den der Ordensmeister der Franziskaner einmal als den demütigen Fußwäscher bezeichnet hat. 

Neben den Begegnungen mit diesen besonderen Persönlichkeiten begegneten wir uns als Mitpilgernde auf ganz besondere Weise. Es wurde wieder einmal deutlich, dass Sprache nun wirklich kein Kontakthindernis ist, wenn sich Bolivianerinnen und Deutsche am Tisch mischten. Und die Abende auf der Dachterrasse des tollen Gästehauses ermöglichten das gegenseitige Kennenlernen und den Austausch untereinander.

Kein Wunder also, dass wir uns jetzt ganz besonders auf nächstes Jahr freuen, wenn wir unser 150jähriges Jubiläum feiern und dabei hoffentlich noch oft Gelegenheit haben, einander zu begegnen.

Sr. Kerstin-Marie