Unglaublich, ich glaube

Quelle:https://paulinus-bistumsnews.de/aktuell/heilig-rock-tage-2025/tag-5/
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Unter diesem Motto fand in diesem Jahr die Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier statt. Es ist eine Anspielung auf das 1.700-jährige Bestehen des Nicäno-Konstantinopolitanum (mein Dogmatik Professor trug uns immer auf, dieses Wort vorm Spiegel zu üben ;-) ) bzw. des Großen Glaubensbekenntnisses.

 

Das mit dem Glauben ist so eine Sache: Mir geht das Herz auf, wenn das Te Deum aus der Orgel tönt, die Glocken dabei läuten, die Gemeinde laut mitsingt; ich könnte an keinem Sonntag auf die Eucharistiefeier verzichten; beim diesjährigen Konklave war ich mindestens so aufgeregt wie am Tag meines Abiturs und jedes Jahr in der Osternacht ergreift mich das Festgeheimnis so, als würde ich gerade zum ersten mal Ostern feiern. Der Glaube, er trifft mich - immer wieder.

 

Deshalb ist für mich eine der schwierigsten Fragen des Glaubens nicht die Theodizee, sondern vielmehr die Frage: Warum schenkt Gott den einen den Glauben und anderen nicht? Warum, wenn man mit Jürgen Habermas sprechen will, sind manche Menschen "religiös unmusikalisch"?

Wie kann es sein, dass Geschwister mit der gleichen (religiösen) Prägung aufwachsen und beim einen zündet der Glaube und beim anderen nicht?

 

Ich für meinen Teil merke jedenfalls, wie dankbar ich bin, dass ich glauben darf und kann. Und dass der Glaube an Gott ein Geschenk ist, das man nicht machen kann, dass es kein eigener Verdienst ist.

"Unglaublich, ich glaube", auch nach all den Jahren und all den Erfahrungen.

 

Mysterium fidei - Geheimnis des Glaubens.

 

Sr. M. Clarita