Gekleidet in Gewänder des Heils...

Ansprache von Sr. M. Scholastika zur Professerneuerung von Sr. M. Kathrin

 

"Von Herzen freue ich mich am HERRN. 

Meine Seele jubelt über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, / er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt / und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt."

(Jes 61,10)

Liebe Schwester M. Kathrin,

wir hörten die Lesung von den Laudes zum Fest Maria Geburt. Ich wähle sie, weil sie überschwängliche Freude ausdrückt über eine Wirklichkeit, die uns geschenkt ist: wir sind bekleidet, umgegeben und eingehüllt in Heil und in Gerechtigkeit. Darin dürfen wir gehen. Darin darfst Du gehen, da hinein darfst Du neu Dein JA sprechen.

Dein JA ist umhüllt von diesem Gewebe der Liebe GOTTES, DU bist hineingewoben, hineingenommen in diese göttliche Wirklichkeit und Gegenwart. Wir wünschen Dir so sehr tiefstes Glück in diesem Leben.

 

Als Juniorin webst Du auch die Fäden Deines Alltags zusammen: Gemeinschaft und Alleinsein, Gebet und Stille, Arbeit und Freizeit. Du prüfst mit uns, ob dieses Gewebe Dich tief innen glücklich macht. Bei aller Gebrochenheit der Gemeinschaft, auch in der Erfahrung des eigenen Verwundetseins. Jede von uns kennt diese unsere Konstitution – leiblich und seelisch. Wir sind nie fertig, Gemeinschaft ist nie fertig, sie ist immer im Werden, auch durch Dich. Jede von uns prägt sie mit durch ihre Präsenz.

 

Mitten im Alltäglichen, Gewöhnlichen, zuweilen auch Banalen wünschen wir Dir dieses tiefe, innere Glück, liebe Schwester M. Kathrin. Das hat nichts zu tun mit „Glück gehabt“. Es ist kein Haben, Glück ist kein Besitz. Glück ist eine innere Wirklichkeit in uns, die ihre Schwestern hat, die Frieden heißen, Liebe und Freude. 

 

Leo Fijen, ein bekannter niederländischer Moderator, hat mit unzähligen Brüder und Schwestern aus vorwiegend kontemplativen Klöstern seines Land Gespräche geführt, und er schreibt als eine Erkenntnis:

"Ein Kloster ist ein Weg, um glücklich zu werden. Versteht man diesen Weg zu nutzen, passt man dorthin. Aber daneben existieren sehr viele andere Wege, und immer muss es der eigene Weg sein, der uns zum Glück führt. Ist er das nicht, dann ist er nicht der richtige. Dann darf man nicht ins Kloster gehen, denn dann kann man dort nicht glücklich werden. Was heißt Leben? Was heißt Liebe? Was ist das Geheimnis des Lebens? Um solche Fragen geht es: Ich lebe und ich entscheide mich für das Kloster, weil es für mich der beste Ort ist, um nach der Antwort auf diese Fragen zu suchen. Wenn man sich bindet, gibt es keine Fluchtwege mehr. Und erst dann merkt man, wer man wirklich ist, erst dann kann man sich weiter entwickeln…"

 

Du, liebe Schwester M. Kathrin, kennst dieses Suchen, dieses Ringen. Du kennst diese Stunden, die uns an die Bruchstelle führen von Bleiben und Gehen, um des Lebens willen und dabei zu erkennen: Das Glück, das wahre Glück liegt noch tiefer. Und nochmals tiefer. In GOTT. Und hoffentlich immer auch in der Gemeinschaft, denn sie will der Boden sein, der Raum, in der Du Deine innerste Bestimmung finden kannst. Auch hier ein Gewebe, in das Du Deinen Faden hineinwebst. Und dieser Faden ist einmalig. Du bist einmalig in unserer Gemeinschaft und doch eingebunden. Dein erneutes JA morgen bindet Dich, bindet Dich ein – in großer Freiheit. Das Ja der Profess bindet, aber diese Bindung ist keine Fessel, sondern will Glück sein. Wir haben in den letzten Tagen betrachtet: ich mache meine Berufung nicht, ich mache mein Leben nicht, muss es nicht selber machen und selber in die Hand nehmen…

 Zu Beginn der Exerzitien haben wir ein Zitat von Martin Schleske gehört:

Bekehrung ist das Glück einer liebenden Kapitulation vor Gott: Ich muss nichts bringen. Alles, was mich begründet, »ist vollbracht« (Joh 19,30). “ Darin dürfen wir uns loslassen, darin ist uns die Kraft geschenkt, zu bleiben, in seiner Liebe zu bleiben: im Verständlichen und Unverständlichen, im Glück und in der Enttäuschung. 

 

Glück wird dort zutiefst erfahrbar - so zeigen es uns große Menschen - wo wir uns geben können. Im besten Sinne selbstvergessen. Schwester M. Kathrin, es wäre kostbar für uns im Mutterhaus, mit Dir ins Gespräch zu kommen nach diesem Jahr, was für Dich Glück bedeutet, im Konvent in Oberhausen und in Deiner Arbeit. Mit GOTT.

Was macht Dich zutiefst glücklich, wer und was schenkt Dir Erfüllung? Zu-Frieden-heit?

Einige von uns wissen, dass Du auf Der Suche bist nach dem Weniger, Du möchtest mit weniger auskommen. Dazu fand ich einen Beitrag von John Düffel in seinem Buch  „Das Wenige und das Wesentliche. Ein Stundenbuch."

 „Das größte Missverständnis der Askese," schreibt er,  "ist der Verzicht. In der Askese der Zukunft die aus keiner Religion kommt

und keinem System dient geht es nicht ums Verzichten. Es geht darum zu erkennen, wie wenig ich brauche.

Was brauche ich wirklich? Askese, in wenigen Worten, ist die Übung der Konzentration auf das Wesentliche, eine Verständigung mit sich über die Frage worauf es ankommt. Das Wenige ist der Weg, um das Wesentliche zu erkennen. Wenn das Wenige dem Wesentlichen entspricht ist das Glück.

Den modernen Asketen leitet kein Glücksversprechen, sondern der Wille, das Richtige zu erkennen und zu tun.

Glück ist eine Form der Übereinstimmung. Eine Übereinstimmung des Tuns mit dem eigenen Denken und Empfinden. Es geht nicht darum, sich glücklich zu fühlen, sondern in Übereinstimmung mit sich zu handeln."

 

Liebe Schwester M. Kathrin, 

diese Übereinstimmung, habe ich den Eindruck, erfährst Du in Deiner Aufgabe, diesem Werk der Barmherzigkeit, Tote zu begraben. Ich sage es heute in dieser Kürze - wir ahnen nur, was das bedeutet. Du sagst: diese Aufgabe ist mir auf den Leib geschrieben.“ Das ist meines. Und für uns ist sie Heilende Liebe.

In Übereinstimmung mit sich zu leben. Auch im Konvent, in dieser ganz konkreten Lebensform. Du gibst Dein JA auf das Jetzt unserer Gemeinschaft, nicht auf das, was werden könnte, was ich mir, wie ich sie mir wünschte:  Kein Konjunktiv, sondern Indikativ: Heute und jetzt sagts Du neu Dein JA.

 In Übereinstimmung mit sich auch in der Beziehung zu unserem GOTT, der Dich unruhig bleiben lässt, der der Unverfügbare bleibt, der auch eine Zumutung sein kann und dann zu vertrauen: Seine Verheißung gilt: damit Du das Leben hast und in Fülle hast.

Dein JA gilt zuerst IHM.

 

War Jesus glücklich? Dorothee Sölle bejaht es.

»Ich halte Jesus von Nazareth für den glücklichsten Menschen, der je gelebt hat. Ich denke, dass die Kraft seiner Fantasie aus dem Glück heraus verstanden werden muss. Jesus erscheint in der Schilderung der Evangelien als ein Mensch, der seine Umgebung mit Glück ansteckte, der seine Kraft weitergab, der verschenkte, was er hatte.« 

Seine Speise war es, den Willen des Vaters zu tun. Das war Jesu tiefstes Glück – der Wille seines Vaters.

 

Dieses Glück GOTTES möge Dich finden, und ich wiederhole die Worte von gestern aus dem Buch der Richter,  die Gideon in seinen Ängsten von GOTT her vernehmen durfte:

Geh mit der Kraft, die Dir gegeben ist. 

Sei gewiss, ich bin mit Dir, ich bin der Gegenwärtige

Ich bin der, der bleibt. In Allem.

 

Dieses Glück der Weggfährtenschaft wünschen wir Dir von ganzem Herzen

und die Erfahrung, dass Du umhüllt bist mit Heil, Liebe und Segen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Rosemarie Vastmans (Donnerstag, 07 September 2023 22:18)

    Ich kriege gerade eine Gänsehaut. Die Worte aus dem Buch Richter waren jetzt auch für mich persönlich. Danke dafür. Liebe Schwester Kathrin, du (ich darf du sagen)? Du bist mir weit vorraus im Glauben. Ich wünsche dir von ganzem Herzen Gottes Segen. Ihr Steinberger Schwestern seid Spitze. Liebe Grüße Rosemarie

  • #2

    Josiane (Freitag, 08 September 2023 10:49)

    Herzlichen Glückwunsch Schwester Kathrin��

  • #3

    Aneta Hruška (Montag, 02 Oktober 2023 15:58)

    Mein Freund hat sich mit der Hilfe von Dr. ISIKOLO bei mir gemeldet und ich bin wirklich überwältigt
    Hallo zusammen, ich bin Aneta Hruška. Als alle Hoffnung verloren ging, dass meine Beziehung zwischen mir und meinem Freund wieder funktioniert, suchte ich im Internet nach Hilfe, las und kontaktierte DR. ISIKOLO, der kam, um alles in Ordnung zu bringen, und ich werde ihn für den Rest meines Lebens schätzen. Zu oft erlebte ich aufgrund der endlosen Probleme mit meinem Mann ein emotionales Trauma, das zu unserer Trennung führte. Deshalb suchte ich Hilfe und erfuhr von Dr. ISIKOLO, der mir zu Hilfe kam. Er erläuterte mir die Vorgehensweise und forderte mich auf, diese einzuhalten, was ich gerne tat. Er verzögerte den Lösungsprozess für meine Probleme nicht und ich erhielt das Ergebnis in nur zwei Tagen, wie er mir versicherte. Machen Sie sich nicht die Mühe, woanders Hilfe zu suchen, denn er ist zu gut darin, Menschen zu helfen. Er ist vertrauenswürdig und ehrlich, also schreiben Sie ihm jetzt eine SMS per WhatsApp: +234-8133261196 oder per E-Mail: isikolosolutionhome@gmail.com