
Letzte Woche haben wir unsere Schwester M. Lamberta zu Grabe getragen, die 68 von ihren 93 Lebensjahren Arenberger Dominikanerin war.
Nachdem sie wegen einer OP im Krankenhaus war, wurde ihr für den nächsten Krankenbesuch eine große Tüte Gummibärchen gekauft, weil sie diese heiß und innig liebte - ihre tägliche Dosis von 7 Gummibärchen war ihr heilig. Die gekaufte Packung wurde allerdings nicht mehr benötigt; Sr. Lamberta wurde heimgerufen.
Doch dann bei der Beerdigung gab es den schönen Moment, dass die Tüte doch noch zum Einsatz kam, als jede neben Weihwasser, auch jene Gummibärchen ins Grab geben konnte.
Fromme Seelen mögen dies vielleicht für unangebracht, unwürdig halten; ich finde es großartig.
"Der Tod macht alle Menschen gleich", lautet ein Sprichwort, das natürlich einerseits stimmt und andererseits mit meiner christlicher Überzeugung, dass jeder Mensch persönlich von Gott mit Namen in dieses Leben gerufen ist und gleichermaßen von diesem Leben zu ihm heimkehrt, nicht übereinstimmt. Wir werden im Tod nicht einfach gleichgeschaltet. Unser Leben wird gewandelt, die Begegnung mit Christus wandelt und doch - so ist meine Überzeugung - bleiben wir Originale mit unseren Eigenheiten, wie die Liebe zu bestimmten Süßwaren ;-) .
Zu schön, um es nicht ganz zu zitieren, was Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika Spe salvi darüber schrieb: "Die Begegnung mit ihm ist es,
die uns umbrennt und freibrennt zum Eigentlichen unserer selbst. Unsere Lebensbauten können sich dabei als leeres Stroh, als bloße Großtuerei erweisen und zusammenfallen. Aber in dem Schmerz
dieser Begegnung, in der uns das Unreine und Kranke unseres Daseins offenbar wird, ist Rettung. Sein Blick, die Berührung seines Herzens heilt uns in einer gewiß schmerzlichen Verwandlung "wie
durch Feuer hindurch". Aber es ist ein seliger Schmerz, in dem die heilige Macht seiner Liebe uns brennend durchdringt, so daß wir endlich ganz wir selber und dadurch ganz Gottes werden." (SS
47)
Wir werden also zu dem Menschen, den Gott in uns von Anbeginn her gesehen hat.
Der Tod ist traurig, der Tod macht mir Angst und doch gefällt mir der natürliche, hoffnungsvolle und - so wie letzte Woche - auch humorvolle Umgang mit dem Tod, den wir hier im Kloster pflegen.
Gummibärchen - ein Zeichen für die dankbare Erinnerung an einen Menschen, für seine Würde und Eigenart und Zeichen unserer Hoffnung auf die Auferstehung, auf das Festmahl im himmlischen Jerusalem (vgl. Jes 25,6), wo es sicher auch Gummibärchen in allen Farben und Formen im Übermaß geben wird. ;-)
Sr.M.Clarita
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Ute Zinnen (Mittwoch, 28 Juni 2023 22:03)
Ich bin als Kind neben einer Benediktinerabtei aufgewachsen, zu der ich engen Kontakt hatte. Einer der älteren Pater verteilte nach dem sonntäglichen Hochamt an alle Kinder immer eine Tafel Schokolade. Und auch, wenn man ihn im Kloster oder außerhalb traf, steckte er einem immer eine Tafel Schokolade zu. Als er starb, fiel in dem Moment, als der Sarg in die Erde gelassen wurde, die Sonne darauf. Vorher war es ein trüber Tag gewesen. Und zum Beerdigungskaffee gab es von den Mitbrüdern dann Kuchen...und Schokolade.
Ulrike (Sonntag, 02 Juli 2023 20:48)
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland ....
Eines Tages wird nun vielleicht ein Gummibärchenbaum aus Sr. Lambertas Grab wachsen.
Ich werde gelegentlich nachschauen kommen ;-)
Anja (Freitag, 14 Juli 2023 20:27)
Ich mag diesen Umgang mit dem Tod auch sehr. Daran ist gar nichts Würdelos, es ist liebevolles erinnern ��❤️
Marie-Reine (Donnerstag, 20 Juli 2023 17:33)
Welche Gnade wird einem Menschen doch zuteil,wenn er so geliebt und behütet „ gehen“ darf!Möge Sr.M.Lamberta in Frieden ruhen!Liebe Schwestern,ob es nun die begehrten Gummibärchen sind,die Ihre Gemeinschaft so lebendig und erfrischend weltoffen erscheinen lassen oder …-nein,es ist viel mehr!- Ihre klösterliche Gemeinschaft,die eine Glaubhaftigkeit nach aussenhin ausstrahlt,die seinesgleichen sucht!,diese gelebte Freude untereinander,ob es nun ein Kaffeestündchen ist oder die Begeisterung,wenn wieder ein junger Mensch den Weg ins Kloster gefunden hat..dieses MITEINANDER in Freud und Leid,beindruckt mich zutiefst und ich danke JUNG und WENIGER JUNG dafür,dass ich daran teilhaben kann! Liebe Sr.M.Clarita,Sie müssen keine Angst vor dem Tod haben,der uns nur vorübergehend voneinander trennt,wir können unsere lieben Verstorbenen nicht mehr sehen,aber wie tröstlich ist es doch,zu wissen..fest zu glauben,dass wir uns wiedersehen bei GOTT! Diese Vorstellung „ schenkt“ doch Zuversicht ,jedem Menschen,der einsam,traurig und verzweifelt ist! Vertrauen wir auf GOTT, ER lässt uns auch in unseren dunkelsten Stunden nicht allein! Im Gebet mit Ihnen und allen Mitschwestern verbunden, Marie-Reine
Marie-Reine Bintener-Foos
walker (Sonntag, 03 September 2023 23:46)
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