Achtung: Freilaufende Schwestern ;-)

Eine kleine Begegnung brachte uns gestern Abend noch zum Schmunzeln und soll hier nicht unerwähnt bleiben: Wie es inzwischen nach Ereignissen dieser Art schon Tradition ist, gingen wir nach der Postulatsaufnahme von Janina mit dem um einige Schwestern "erweiterten Noviziatskonvent" zum ordentlichen Feiern in ein nettes Restaurant in der Nähe. Als wir vor der Tür aufeinander warteten, schauten die Umstehenden zu meiner großen Erheiterung unsere Schwesternschar so erwartungsvoll an, als würde jetzt gleich ein Flashmob starten. Aber sowas ist unsereins ja schon gewöhnt, sobald wir irgendwo im Rudel auftauchen. Dann aber, kurz bevor wir hineingingen, sprach mich ein Mann an: „Schwester, ich kenne Sie, ich habe Sie vorgestern Abend noch in der Mediathek gesehen! Und die beiden da (er zeigte auf Janina und Sr. M. Christa), die kenne ich auch! Das ist ja verrückt, es gibt Sie ja wirklich in echt!!“ Gesehen hatte er die Reportage „7 Tage… Leben im Kloster“, die übrigens genau vor einem Jahr gedreht wurde, als Janina als Ordens-Interessierte gerade ein paar Tage in unserer Gemeinschaft mitlebte, um zu prüfen, ob sie sich auf diese Lebensform einlassen kann und will. Nachdem wir ein paar nette, anerkennende Worte miteinander gewechselt hatten, rief der goldige Mann uns beim Gehen zu: „Boah, das ist so verrückt, ich glaube, jetzt glaube ich auch!“ 

„Zufällige“ Begegnungen dieser Art sind es, die mir immer wieder sehr viel Freude bereiten. Und auch wenn es nicht immer überall unbedingt angenehm ist, in einem Ordenskleid durch die Welt zu marschieren, so merke ich doch, dass Erkennbarkeit Begegnungen und Gespräche ermöglicht, die sich sonst vielleicht niemals ergeben würden. Nun wünsche ich Janina und unserer Gemeinschaft einen guten gemeinsamen Neubeginn, und unserer „Noch-Postulantin“ Kathrin, die in sich in der kommenden Woche vor ihrem Noviziatsbeginn in die Stille zurückziehen wird, eine gesegnete Zeit der Vorbereitung. 

Sr. M. Ursula