Sie brauchte keinen Rollator und keinen Stock. Sie hatte für jeden, der ihr begegnete, ein Lächeln auf Lager und war so schnell nicht aus der Ruhe zu bringen. Sagenhafte
71 Jahre ihrer 98 Lebensjahre lebte sie als glückliche Arenberger Dominikanerin, lange Jahre als Küchenschwester. Ja, wenn man einen einzigen Menschen auf dieser Welt als zu-frieden
bezeichnen kann, dann war sie es.
"Schwester, wir freuen uns schon darauf, im kommenden Jahr ihren 100. Geburtstag zu feiern!", scherzte dieser Tage eine Mitschwester mit ihr. "Nein, dazu wird es nicht kommen, ich bin bereit!",
antwortete sie, und zeigte lachend nach oben.
Heute Morgen nun fehlte unsere Schwester Maria Jucunda in der Laudes, und als eine Mitschwester nach ihr schaute, zeigte sich, dass sie tatsächlich in der Nacht still und leise die Heimreise
angetreten hatte.
So vollkommen unbegreiflich ihr so plötzlicher Tod für uns alle ist, so groß ist unsere Dankbarkeit, diesen wunderbaren Menschen so lange Zeit in unserer Mitte gehabt zu haben. Möge das Zeugnis
dieses erfüllten Lebens uns weiterhin inspirieren und unsere Herzen weit machen für das, was Gott an uns und durch uns in diese Welt hinein wirken will.
Adios, liebe Schwester!
Sr. M. Ursula, die übrigens im vergangenen Jahr in einem Impuls auf katholisch.de eine kleine Hommage an sie geschrieben hat, nachzulesen hier!